Habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie wir umweltschonender Energie herstellen könnten? Wie wir fossile Energie oder Kernenergie ersetzen könnten? Seit Jahren wächst der Widerstand gegen diese zwei Formen der Energie. Dies nicht ohne Grund! Die fossile Energie erhöht deutlich den CO2 Ausstoss und fördert somit den Klimawandel. Des Weiteren zeigten verschiedenste Reaktorkatastrophen wie gefährlich die Kernenergie für uns Menschen sein kann. Deshalb beschäftigen wir uns in diesem Beitrag mit einer alternativen Energieform. Der erneuerbaren Energie! Dafür behandeln wir in diesem Artikel die bekannten erneuerbaren Energiequellen und thematisieren deren Vor- und Nachteile.
Erneuerbare Energiequellen
Der Stromverbrauch der Menschen nimmt täglich zu. Dabei wird die Mehrheit der heute erzeugten Energie aus nicht erneuerbaren Energiequellen gewonnen. Dazu gehören die fossile Energie und die Kernenergie. Insbesondere die fossile Energie verstärkt durch die Verbrennung von Kohle oder Erdöl den Klimawandel. Ausserdem werden uns die nicht erneuerbaren Energiequellen eines Tages ausgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig andere Möglichkeiten zu nutzen, welche ebenso den Strombedarf der Gesamtbevölkerung decken. Eine Alternative stellen die erneuerbaren Energiequellen dar. Fünf Energiequellen sind uns bekannt, nämlich die Solarenergie, die Wasserkraftenergie, die Windenergie und die gewonnene Energie aus der Biosmasse und der Geothermie. Durch deren Förderung könnte schlussendlich eine Energiekrise verhindert werden.

Die Notwendigkeit eines Wandels zeigt auch das neue Energiegesetz der Schweiz. Bis 2050 soll die Schweiz 100% der produzierten Energie aus erneuerbaren Energiequellen herstellen. Ausserdem werden die existierenden Atomkraftwerke nach ihrer Betriebszeit stillgelegt und sollen nicht ersetzt werden. Des Weiteren enthält das Gesetz verschiedene Anreize den Stromverbrauch zu senken und die Energieeffizienz zu erhöhen. Um die Energiestrategie 2050 erreichen zu können, ist die Förderung von erneuerbaren Energiequellen unabdingbar. Deshalb behandeln wir die unterschiedlichen Energiequellen und erläutern wie diese funktionieren. Zudem nennen wir euch die Vor- und Nachteile dieser Energiequellen, damit ihr ein allumfassendes Bild gewinnen könnt.
Wasserkraft
In der Schweiz ist die Wasserkraft die wichtigste und meist eingesetzte Quelle der erneuerbaren Energie. Bei dieser Technologie nutzt man die Energie des fliessenden Wassers. Um die Energie gewinnen zu können, werden Wasserkraftwerke eingesetzt. Im Wasserkraftwerk wird das Wasser durch eine Turbine geleitet, welche sich unter dem Druck des Wassers zu drehen beginnt. Diese Bewegungsenergie wird wiederum einem Generator weitergegeben, der diese Energie in elektrischen Strom umwandelt.
Es gibt verschiedene Wasserkraftwerkstypen, die unterschiedlich funktionieren. Dazu zählen zum Beispiel das Laufwasserkraftwerk, das Gletscherkraftwerk und das Wellenkraftwerk. Beim Laufwasserkraftwerk wird ein Fluss gestaut und durch das abfliessende Wasser Strom produziert. Das Gletscherkraftwerk hingegen nutzt das Schmelzwasser eines Gletscher, welches über Rohrleitungen zum Kraftwerk weitergeleitet wird. Wie es der Name schon sagt, wird bei einem Wellenkraftwerk die Energie der Meereswellen genutzt. Natürlich bestehen auch bei dieser Form der Energie einige Vor- und Nachteile, welche wären:
Vorteile
- Unerschöpflich
- Unabhängig von Wetter und Zeit
- Keine CO2 Emissionen
- Hoher Wirkungsgrad
Nachteile
- Der Bau von Staudämmen verändert oder zerstört ganze Lebensräume.
- Flüsse und Bäche fliessen nicht mehr natürlich.
- Ökologische Veränderungen können eintreten (Beispiel: Fischsterben).
Solarenergie
Die Energie der Sonne können wir, wie auf der Grafik zu sehen ist, auf zwei Arten nutzen. Einerseits kann sie mit Hilfe von Solarzellen, sogenannten Photovoltaikanlagen, in Elektrizität umgewandelt werden. Anderseits kann die Sonnenenergie durch Wärmekollektoren zur Erzeugung von warmem Wasser und zur Heizung genutzt werden. Die Technologie der Solarenergie beobachten wir vor allem auf Hausdächern und Fassaden.

Im Vergleich zu Deutschland oder Italien wurde in der Schweiz im Jahr 2020 wenig Strom aus dieser Energiequelle gewonnen. Insgesamt basierte rund 4.5% des verbrauchten Schweizer Stroms auf der Solarenergie. Laut dem Bundesamt für Energie könnten bis zum Jahr 2050 20% des jetzigen Strombedarfs durch Solarenergie gedeckt werden. Folgende Vor- und Nachteile gibt es:
Vorteile
- Endlos vorhanden
- Keine CO2 Emissionen bei der Herstellung von Strom
- Unabhängigkeit von Öl‑, Gas usw. (Import)
- Für Privatnutzer verwendbar
- In rohstoffarmen Ländern ebenfalls geeignet
Nachteile
- Hohe Investitionskosten
- Hoher Platzbedarf (Hausdächer und Fassaden können jedoch gut dafür genutzt werden)
- Jahreszeit- und Wetterabhängig
Windenergie
Wie es der Name schon sagt, produzieren Windkraftanlagen Energie mit Hilfe von Wind. Wie funktioniert diese Technologie? Durch die natürliche Kraft des Windes treiben die Windräder einen Generator in den Kraftanlagen an. Dadurch wird die gesammelte Windenergie in nutzbaren Strom umgewandelt. Diese Technologie hat viel Potenzial und könnte eine Ergänzung zu den bereits weiterentwickelten Energiequellen (Wasser- und Solarenergie) darstellen. Wasser- und Solarenergie werden vor allem zur Stromproduktion im Sommer genutzt, da die Tage länger sind und mehr Niederschlag vorhanden ist. Im Gegensatz dazu steht die Windenergie, da 2/3 des gesamten Stroms in den Wintermonaten produziert wird. Aus diesem Grund stellt die Windenergie eine wichtige Ergänzung zur Wasser- und Solarenergie dar, da sie die Lücke der Stromproduktion im Winter schliessen könnte.
Die Nutzung der Windkraft in der Schweiz ist noch in der Anfangsphase und produziert weniger als 1% des Stromes. Grosse Flächen für Windparks, wie zum Beispiel in Deutschland, sind in der Schweiz wenig vorhanden. Trotzdem sind kleinere Parks im Jura zu finden. Damit wir weitere Parks fördern können, brauchen wir eine Vorstellung zu den Vor- und Nachteilen der Windenergie.
Vorteile
- Erneuerbare Energiequelle, die uns immer zur Verfügung steht
- An Starkwind Standorten sehr kostengünstige Energieerzeugung
- Schafft neue Arbeitsplätze
- Keinerlei Schadstoff oder CO2 Emissionen werden freigesetzt
- Geringer Flächenverbrauch
Nachteile
- Stromproduktion hängt von den Windverhältnissen ab
- Je nach Standort verunfallen Vögel oder Fledermäuse auf dem Durchzug
- gestörtes Landschaftsbild
- Verursacht in unmittelbarer Nähe Lärm, der vor allem in der Nacht störend wirken kann.
Energie aus Biomasse
Für diese Energieform werden Wald- und Restholz, feste Abfälle aus Haushalten, Hofdünger (Mist), biogene Abfälle sowie Ernterückstände verwendet. Aus dieser Biomasse werden Strom, Wärme und Treibstoff produziert. Ein wahres Multitalent! Die Energie wird durch unterschiedliche Prozesse wie die Verbrennung, die Vergasung (Wärme) oder die Vergärung (Strom & Treibstoff) gewonnen. In der Schweiz werden ausschliesslich Reststoffe und nachhaltige Holzvorräte für die Energiegewinnung genutzt. Während andere Länder extra Energiepflanzen (z.B. Mais) anbauen, begrenzt die Schweiz sich auf natürliche Abfälle.
Stand 2018 ist die Energie aus Biomasse die zweithäufigste genutzte erneuerbare Energieform der Schweiz (siehe: www.bfe.admin.ch).
Vorteile
- Schonung der fossilen Brennstoffe
- Biomasse ist vielfältig
- Die Schweiz verwendet nur Reststoffe dafür.
Nachteile
- Einige Ländern bauen dafür Energiepflanzen an und benötigen dementsprechend grosse Flächen.
- Beim Anbau und der Gewinnung von Energiepflanzen werden CO2 Emissionen freigesetzt.
- Durchintensiven Anbau leiden die Artenvielfalt und der Naturschutz darunter.
Geothermie
Die Geothermie, auch Erdwärme genannt, wird im Untergrund gewonnen. In der Schweiz nimmt die Temperatur pro Kilometer Tiefe etwa um 30 Grad zu. Ab einer Temperatur von 40 Grad sind wichtige Energiemengen vorhanden. Aus diesem Grund unterscheiden wir zwischen oberflächennaher Geothermie und tiefer Geothermie. Bei der ersten Variante wird deutlich weniger tief gebohrt, weshalb die Temperaturen tiefer liegen und Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Dabei pumpt die Wärmepumpe eine kalte Flüssigkeit durch die Rohrleitungen. Diese Flüssigkeit erwärmt sich in den Rohren (warme Umgebung).
Die oberflächennahe Geothermie wird vor allem zum Heizen (in manchen Fällen Kühlzwecke) verwendet. Bei der tiefen Geothermie werden die Bohrungen bis zu fünf Kilometer tief. Dadurch ist genug Hitze vorhanden und eine direkte Nutzung ohne Wärmepumpe ist möglich. Bei Temperaturen von über 100 Grad wird es auch möglich Strom zu erzeugen.
In der Schweiz wird diese Technologie bisher nur für Heiz- und Kühlzwecke verwendet. Die USA, Philippinen sowie andere Länder nutzen die Erwärme auch zur Herstellung von Strom. Ein Grund für diesen Unterschied könnte der schlecht erforschte Untergrund der Schweiz sein.
Kommen wir zu den Vor- und Nachteilen dieser Technologie.
Vorteile
- Keine CO2 Emissionen
- Liefert das ganze Jahr täglich 24h Energie
- Grosses Potential vorhanden
Nachteile
- Eignet sich nicht für Orte, an denen es häufiger zu Erdbeben kommt.
- Sehr geringes Wissen über das Erdinnere vorhanden, was den Ausbau erschwert.
Unser Fazit
Schauen wir uns die Vor- und Nachteile der erneuerbaren Energiequellen an, dann überwiegen für uns vor allem die Vorteile. Das Potential dieser Energiequellen ist riesig und alle tragen zur Senkung der CO2 Emissionen bei. Deshalb ist für uns klar, dass die Förderung dieser Energiequellen essentiell ist. Sie ermöglichen die Produktion und Nutzung von nachhaltiger und vor allem endloser Energie. Ausserdem können wir nur durch die Förderung dieser erneuerbaren Energiequellen das neue Energiegesetz der Schweiz einhalten. Im Endeffekt schützen wir dadurch unsere Umwelt und kommen unserem Ziel der Energiewende ein Stückchen näher.
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Quellenverzeichnis
WWF. Windkraft.
Energieschweiz. Erneuerbare Energien — Strom und Wärme aus einheimischen und nachhaltigen Quellen.
Schweizerische Eidgenossenschaft. Die erneuerbaren Energien.
WWF. Faktenblatt Biomasse.
Dachgold. Unterschied Solarthermie und Photovoltaik.
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Dachgold.at (März 2020). Unterschied Solarthermie und Photovoltaik.