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Ze­ro Was­te — die nach­hal­ti­ge Lebensweise

Der Be­griff Ze­ro Was­te ha­ben be­stimmt vie­le von euch schon mal ge­hört. Wuss­tet ihr je­doch, dass es nicht nur be­deu­tet, kei­nen Ab­fall zu pro­du­zie­ren? Hin­ter die­sem Be­griff ver­birgt sich ein kom­plet­ter Le­bens­stil, den sich heu­te im­mer mehr Men­schen an­eig­nen. Wie­so Ze­ro Was­te be­son­ders heu­te so wich­tig ist und wel­che Zie­le da­mit ver­folgt wer­den, er­fahrt ihr hier.

Ze­ro Was­te heisst über­setzt nichts Wei­te­res als „Null Müll”. Es be­zeich­net ei­nen Le­bens­stil, wel­cher mög­lichst die Ent­ste­hung von Müll (am bes­ten kom­plett) ver­mei­den soll. Da­bei liegt der Fo­kus vor al­lem auf der Re­duk­ti­on fol­gen­der vier Fel­der: Ver­pa­ckungs­müll, Plastik/Kunststoff, Elek­tro­schrott und Lebensmittel.

Die Be­deu­tung von Ze­ro Waste

In ers­ter Li­nie geht es dar­um, sich über das ei­ge­ne Kon­sum­ver­hal­ten und den Um­welt­schutz, so­wie der ei­ge­nen Be­dürf­nis­se be­wusst zu wer­den. Wir al­le kön­nen uns wäh­rend dem Ein­kau­fen fra­gen, ob wir die­ses Pro­dukt wirk­lich brau­chen oder nicht. Aus­ser­dem kön­nen wir dar­auf ach­ten, aus wel­chen Ma­te­ria­li­en die Pro­duk­te be­stehen und wie um­welt­freund­lich sie sind. 

Men­schen, die nach dem Ze­ro Was­te Prin­zip le­ben, ver­zich­ten auf un­nö­ti­gen Kon­sum, kau­fen nur noch das was sie tat­säch­lich brau­chen und ver­mei­den Müll.

Das Haupt­ziel von Ze­ro Waste

Das Haupt­ziel von Ze­ro Was­te ist es, die an­ge­wand­te li­nea­re Wirt­schaft in ei­nen Kreis­lauf um­zu­wan­deln. Auf der Gra­fik seht ihr im obe­ren Ab­schnitt, wie un­se­re heu­ti­ge Wirt­schaft funk­tio­niert und im un­te­ren Ab­schnitt, wie die Wirt­schaft nach Ze­ro Was­te Prin­zip aus­se­hen soll­te. Um die­sen Kreis­lauf in der Wirt­schaft zu er­rei­chen, müs­sen ei­ner­seits Mehr­weg­pro­duk­te den Weg­werf­pro­duk­ten vor­ge­zo­gen wer­den. An­der­seits dür­fen Pro­duk­te nicht so schnell im Müll lan­den, was heut­zu­ta­ge lei­der noch viel zu oft der Fall ist. Ein wich­ti­ger An­satz, um die­sem Pro­blem ent­ge­gen­zu­wir­ken ist das Up­cy­cling. Ein Bei­spiel da­für wä­re aus Stoff­res­ten Ab­schmink­pads her­zu­stel­len oder Ge­schen­ke da­mit zu ver­pa­cken. So­mit wird Müll ver­mie­den und der Kon­sum be­grenzt, da in die­sem Fall kei­ne Ab­schmink­pads oder Ge­schenk­pa­pier ge­kauft werden.

Zero Waste
Die Li­nea­re Wirt­schaft und der Wirtschaftskreislauf

Die Ze­ro Was­te Bewegung

Die Fran­zö­sin Bea John­son gilt als die Grün­de­rin der Ze­ro Was­te Be­we­gung. Sie lebt seit 2008 mit ih­rem Mann und ih­ren zwei Kin­dern in Ka­li­for­ni­en und macht dies prak­tisch frei von Müll. Der Jah­res­müll der 4‑köpfigen Fa­mi­lie passt in ein ein­zi­ges Ein­mach­glas. Aus­ser­dem kauft die Fa­mi­lie nur Se­cond-Hand Klei­der und Ge­gen­stän­de für zu Hau­se wer­den nur wenn not­wen­dig an­ge­schafft. Vie­les stellt Bea John­son selbst her, wie bei­spiels­wei­se ih­re Wim­pern­tu­sche, die sie aus ei­nem Ge­misch von ge­brann­ten Man­deln kreiert.

Die Ze­ro Was­te Be­we­gung hat Bea John­son mit Hil­fe ih­res Blogs “Ze­ro Was­te Home” und ih­rem Buch „Glück­lich le­ben oh­ne Müll. Ze­ro Was­te Home” ge­star­tet. Im Buch be­schreibt sie, wie sie an­hand fünf Grund­sät­zen das Ziel oh­ne Müll zu le­ben, erreicht. 

Die 5 Grund­sät­ze von Ze­ro Waste

Bei Bea John­son gilt es für die Um­set­zung von Ze­ro Was­te die­se fünf Grund­sät­ze, die so­ge­nann­ten 5 R’s, zu befolgen:

  • Re­fu­se (ab­leh­nen, vermeiden)
  • Re­du­ce (re­du­zie­ren)
  • Reu­se (wie­der­ver­wen­den, reparieren)
  • Re­cy­cle (re­cy­celn)
  • Rot (kom­pos­tie­ren)

Um das Ziel zu er­rei­chen ist es sehr wich­tig, die oben ge­nann­te Rei­hen­fol­ge einzuhalten.

Re­fu­se

Der ers­te Grund­satz zielt auf die Ver­mei­dung und Ab­leh­nung in ver­schie­de­nen Be­rei­chen ab. Wir soll­ten nur die Sa­chen kau­fen, die wir brau­chen und dar­auf ach­ten, was wir kau­fen. Ein gu­tes Bei­spiel da­zu ist das Obst und Ge­mü­se, wel­ches in un­ter­schied­li­chen For­men ge­kauft wer­den kann. Hier soll­ten die lo­sen Le­bens­mit­tel den ab­ge­pack­ten be­vor­zugt wer­den. Des Wei­te­ren ist es wich­tig ler­nen Nein zu sa­gen. Wir müs­sen nicht al­le Fly­er oder Wer­be­ge­schen­ke an­neh­men, die uns an­ge­bo­ten wer­den. Denn sind wir mal ehr­lich, die meis­ten in­ter­es­sie­ren uns nicht und lan­den im nächs­ten Abfalleimer.

Re­du­ce

Bei dem Grund­satz der Re­du­zie­rung geht es um Ge­gen­stän­de im ei­ge­nen zu Hau­se. Wahr­schein­lich ha­ben vie­le von uns Ge­gen­stän­de zu Hau­se, die wir noch nie ge­braucht ha­ben oder nicht mehr brau­chen und ei­gent­lich noch ein­satz­be­reit sind. Dies kön­nen zum Bei­spiel Elek­tro­nik­ar­ti­kel sein. Die­se Ar­ti­kel zu Hau­se zu hor­ten, bis sie nicht mehr funk­ti­ons­fä­hig sind, wä­re ei­ne Ver­schwen­dung. Viel lie­ber soll­ten wir die­se Ar­ti­kel wie­der in den Wirt­schafts­kreis­lauf ein­bau­en und ver­kau­fen oder ver­schen­ken, da­mit sie er­neut ver­wen­det wer­den können.

Reu­se

Das Ziel der Wie­der­ver­wen­dung ist, dass wir Mehr­weg- statt Ein­weg­pro­duk­te nut­zen. Weg­werfar­ti­kel wie Papp­be­cher wer­den meis­tens nach ein­ma­li­gem Ge­brauch in den nächs­ten Ab­fall­ei­mer ent­sorgt. Statt­des­sen könn­ten wir den ei­ge­nen Ther­mo­be­cher mit­neh­men und ver­wen­den. Aus­ser­dem soll­ten wir im­mer zu­erst ver­su­chen, Pro­duk­te zu re­pa­rie­ren, an­statt die­se gleich zu er­set­zen. Vie­le Pro­duk­te kön­nen nebst der ur­sprüng­li­chen Funk­ti­on zweck­ent­frem­det wei­ter­ver­wen­det wer­den. Ein Mar­me­la­den­glas zum Bei­spiel, kön­nen wir zu ei­nem Vor­rats­be­häl­ter umwandeln.

Re­cy­cle

Wei­ter geht es mit dem Re­cy­clen von Din­gen, die sich nicht ab­leh­nen, re­du­zie­ren oder wie­der­ver­wen­den las­sen. Die­ser Punkt kommt erst an vier­ter Stel­le, da so­mit zwar vie­les wie­der­ver­wer­tet wer­den kann, da­bei je­doch Res­sour­cen wie Strom und Was­ser ge­braucht werden.

Rot

Der letz­te Grund­satz bil­det das Kom­pos­tie­ren. Al­le kom­pos­tier­ba­ren Kü­chen­ab­fäl­le (Le­bens­mit­tel) kön­nen im Kom­post ent­sorgt wer­den und so­mit wie­der in den Wirt­schafts­kreis­lauf zu­rück­ge­führt werden.

Wie­so der Ze­ro Was­te Le­bens­stil so wich­tig ist

Das Ze­ro Was­te Prin­zip hilft nicht nur der Um­welt, son­dern auch dem Kon­su­men­ten, denn wir kön­nen da­mit auf un­ter­schied­li­che Wei­se Geld und Zeit spa­ren. Schrän­ken wir un­se­ren Kon­sum ein, re­du­ziert sich die Zeit, die wir für den Ein­kauf be­nö­ti­gen. Aus­ser­dem muss we­ni­ger Be­sitz sel­te­ner re­pa­riert oder ge­säu­bert wer­den. We­nig Be­sitz kann auch be­deu­ten, dass we­ni­ger Platz be­nö­tigt wird und so­mit ei­ne klei­ne­re Woh­nung be­zo­gen wer­den kann. Dies wie­der­um re­du­ziert die Mietkosten. 

Das Geld, dass durch das ver­än­der­te Kon­sum­ver­hal­ten ge­spart wird, kann zum Bei­spiel da­für ein­ge­setzt wer­den, um qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge­re Le­bens­mit­tel oder Klei­dung kau­fen zu können.

Wie ihr seht, bringt der Ze­ro Was­te Le­bens­stil vie­le Vor­tei­le mit sich. Vor al­lem der Um­welt tun wir ei­nen gros­sen Ge­fal­len, wenn wir al­le im All­tag auf un­ser Kon­sum­ver­hal­ten und die Pro­dukt­aus­wahl achten.

So­mit sind wir am En­de die­ses Blog­bei­trags. Falls ihr noch of­fe­ne Fra­gen, oder An­mer­kun­gen habt, dann schreibt sie uns ger­ne in die Kom­men­ta­re. Falls ihr den Blog­bei­trag von letz­ter Wo­che ver­passt habt, fin­det ihr die­sen hier.

Quel­len­ver­zeich­nis

utopia.de. (01.2021). Ze­ro Was­te: Bes­ser le­ben oh­ne Müll — Tipps für Einsteiger:innen und Profis.

avoid-waste.de. Ze­ro Was­te — Was steckt dahinter?

kaufland.de. Ze­ro Was­te — die Ver­mei­dung von Müll.

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